Majolika
(Susan Peterson, Handwerk und Kunst der Keramik, Könemann 1999)
- Dekoratives Aufbringen von farbgebenden Oxiden und Farbkörpern auf eine ungebrannte Glasur. Während des Brennens verschmelzen sie mit der Basisglasur und bilden verschwommene Ränder. ... Im 15. Jahrhundert war die italienische Bildhauerfamilie della Robbia berühmt für ihre Majolika.
Majolikaglasur
- Eine zinnhaltige Opakglasur mit glänzender Oberfläche, in der Regel weiß. Basis für farbige Aufglasurdekorationen mit Farbkörpern. Wurde traditionell in Italien und Spanien, aber auch in Delft (Holland) und Persien verwendet.
Majolika
(Monika Bachmayer, Peter Schmitt, Karlsruher Majolika 1901 bis 2001, G. Braun Buchverlag, 2001).
- Übliche Bezeichnung für italienische Fayencen. Das Wort Majolika ist abgeleitet von der Insel Mallorca, über die im späten Mittelalter maurische Fayencen aus Spanien nach Italien eingeführt worden sind.
Majolika
(aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie)
- Als Majolika (manchmal auch Maiolica nach der altitalienischen Bezeichnung für Mallorca) bezeichnet man ein Objekt aus gebranntem Ton, oft ohne Bemalung (Halb-Porzellan), oder auch eines aus gewöhnlichem Steingut, das mit einer deckenden weißen Zinnglasur überzogen ist. Anschließend mit leuchtenden Farben bemalt, kann derart aufwändig hergestellte Keramik Jahrhunderte überdauern, ohne dass die Farben ihren Glanz verlieren. Verzichtet man auf Glasur und Bemalung, spricht man von einer „Terrakotta“.
- Mallorca war im 15. und 16. Jahrhundert der größte Handelsplatz für glasierte Tonwaren im Mittelmeerraum. Über die Hauptinsel der Balearen gelangten spanisch-maurische Tonwaren nach Italien, wo der Name dann auf Fayencen übertragen wurde.
Fayence
- Fayence, von der italienischen Stadt Faenza abgeleitete französische Bezeichnung für Tonware mit porösen Scherben, die mit einer deckenden weißen oder farbigen Zinnglasur überzogen, meist mit Scharffeuer- oder Muffelfarben dekoriert und mehrmals gebrannt wird.
- Fayenceähnliche Techniken gibt es schon seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. Fayence im eigentlichen Sinne wurde schon im 5. Jahrhundert in Persien hergestellt, dann in Mesopotamien, später im islamischen Kulturkreis verbreitet, von dort nach Spanien eingeführt und gelangte im 14. und 15. Jahrhundert über Mallorca, dessen Erzeugnisse danach die Bezeichnung Majolika (altital. Maiolica) erhielten, nach Italien. Bedeutende Herstellungszentren wurden hier Faenza, Orvieto, Urbino, Deruta, Gubbio, Siena und Cafaggiolo.
- Im 16. und 17. Jahrhundert arbeiteten schweizerische, französische und niederländische Werkstätten nach italienischem Vorbild. Zentren in Frankreich wurden unter anderem Nevers, Rouen, Moustiers-Sainte-Marie und Marseille, in Lothringen Lunéville, in Holland besonders Delft.
- Deutsche Fayence-Manufakturen waren zunächst stark von Holland beeinflusst. Bedeutende Manufakturen entstanden unter anderem in Kassel, Hanau, Frankfurt am Main, Berlin, Braunschweig, Dresden, Ansbach, Nürnberg, Bayreuth, Kelsterbach, Schrezheim und Abtsbessingen. Die norddeutsche Fayence wurde insbesondere durch die Manufakturen in Kellinghusen, Stockelsdorf (Stockelsdorfer Fayencemanufaktur) und Stralsund (siehe auch Stralsunder Fayencenmanufaktur) geprägt. In Skandinavien wurde Rörstrand aus Schweden berühmt. In Deutschland sind es Kathrin Grünke und Heidi Manthey die diesen Stil heute prägen.
Letzte Änderung: 29.12.2017 |