Rabbiner

• Grundstück der Synagogen-Gemeinde - Prinzenstraße 595 (Wohnung des jeweiligen Rabbiners)
• Ersterwähnung der Juden in Prenzlau in einer Urkunde durch den Markgrafen Woldemar der Große vom 14. Juni 1309
• im Jahre 1509 räumte der Kurfürst Joachim I. von Brandenburg den Juden märkischer Städte das Recht ein, sich einen "Rabbiner" zu halten, der die Ermächtigung hatte, in allen Angelegenheiten, die die Juden betrafen, nach "jüdischer Gewohnheit" zu richten und im Falle des Ungehorsams den Bann über sie auszusprechen
• 1355 entstand der erste jüdische Friedhof im Prenzlauer Stadtpark
• 1898 erwarb die jüdische Gemeinde den zweiten jüdischen Friedhof am sogenannten "Süßen Grund" (Weihe am 2. Weihnachtsfeiertag 1898)
• am 22. Dezember 1750 wurde die Genehmigung erteilt, an einer "wüsten Stelle" an der Wasserpforte eine Synagoge zu bauen
• die Synagoge wurde am 1. Februar 1752 fertiggestellt


• "Rabbiner" Mose ben Abraham
- gestorben 1606
• nach 1720 "Rabbiner" Jechiel Michel
- geboren in Glogau
- bis 1720 Gelehrter in Halberstadt
- Verfasser des Werkes "Reser Hakodesch"
- um 1720 in Glogau
- starb 1730 in Wien
• 1760 "Rabbiner" Joseph Elias ben Abraham
- Ausbildung an einer Talmudschule in Polen
- gestorben 1766 in Prenzlau
• 1775 "Rabbiner" Daniel Abraham
- ging 1777 nach Kopenhagen
• 1780 "Rabbiner" Naftali Hirsch ben Elieser Katzenellenbogen
• 1788 Oberrabbiner Joseph Albu
- gestorben in Prenzlau
• 1796 - 1802 Oberrabbiner Salomon Hirschel
- geboren 1761
- mit 17 Jahren geheiratet
- ab 1801 in London
- gestorben am 31. Oktober 1842 in London
• 1812 "Rabbiner" Joseph Salomon
- gestorben 1818 in Prenzlau
• 1832 "Rabbiner" Gerson ben Tobias Zippert Asche
- geboren in Zempelburg (Westpreußen)
- verzog 1846 nach Berlin
- letzter "Rabbiner" der alten Talmudschule in Prenzlau
• 1850 - 1875 "Rabbiner" Dr. Elieser Lazarus
- geboren 1822 in Filehne (Posen)
- Ausbildung noch in der alten jüdischen Lehre (Talbud)
- studierte in Berlin und promovierte 1848 zum Dr. phil. in Halle
- ab 11. April 1850 Rabbiner in Prenzlau
- am 23. September 1875 wurde er zum Direktor des jüdisch-theologischen Seminars Fraenckelscher Stiftung in Breslau ernannt
- starb am 16. April 1879 in Breslau
• 1875 - 1878 "Rabbiner" Dr. Nathaniel Ehrenfeld
- geboren in Ungarn
- vor 1875 in Brandenburg/Havel
- ging nach 1878 über Gnesen nach Prag
• 1879 - 1880 "Rabbiner" Dr. Bernhard Ritter
- geboren 1855 in Reinersdorf (Oberschlesien)
- ging 1880 nach Rotterdam, wo er bis 1928 als "Rabbiner" amtierte
• September 1885 - 1934 "Rabbiner" Dr. Oscar Bähr
- geboren am 1. Mai 1856 in Mayen/Rhld.
- verfaßte 1882 "Das Gesetzt über falsche Zeugen nach Bibel und Talmud"
- nach seiner Pensionierung zog er 1934 nach Moers am Niederrhein zu seinem Sohn, dem Arzt Dr. Hermann Bähr
- 1942 wurde er zusammen mit seiner Frau Madchen (geb. Wertheim) und seinem Sohn mit dessen Familie nach Theresienstadt deportiert
- Oskar Bähr starb am 18. Oktober 1942 in Theresienstadt


• ab 1934 übernahm Kantor Hermann Spier die Leitung der jüdischen Gemeinde Prenzlaus
• 1935 wurde die Prinzenstraße 595 bewohnt: Kaufmann Adolf Arndt; Kantor und Lehrer Hermann Spier
• 1938 wurde die Prinzenstraße 595 bewohnt: Rentenempfänger Adolf Arndt; Händler Erich Arndt; Prediger und Lehrer Hermann Spier
• 1938 wurden einige Juden verhaftet und vorübergehen in das KZ Sachsenhausen nach Oranienburg gebracht
• 1942 erfolgte die erste Deportation und damit hörte die jüdische Gemeinde Prenzlau auf zu existieren


Quellen:
• Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen
• "Aus der älteren Geschichte der Juden in Prenzlau", Dr. O. Bähr, Reprint
• "Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Prenzlau (1698-1942)", B. Brilling, in "Prenzlau Hauptstadt der Uckermark 1934-1984", hg. v. Heimatkreis Prenzlau, Hamburg 1984; S. 167-182
• "Der Orient. - Berichte, Studien und Kritiken für jüdische Geschichte und Literatur"; Dr. J. Fürst, Leipzig 1848, S. 412
• G. Luchot Edot 51 b.
• "Geschichte der israelitischen Gemeinde Halberstadt.", Dr. B. H. Auerbach, Halberstadt 1866, S. 76 u. 77
• "Neuer Nekrolog der Deutschen", Zehnter Jahrgang, 1832; Erster Theil, Ilmenau 1834, S. 83-85
• "Führer durch die Stadt Prenzlau.", E. Schreiber, 2. vermehrte und verbesserte Auflage, 1905, S. 16-17