Jaene, Martin

• Rudolf, [U]Martin[/U], Franz, Johannes, Joachim Jaene, geboren am 17. Dezember 1893 in Schorbus (Kreis Cottbus) als Sohn des Pastors Johannes Jaene
• Ehefrau Elisabeth (geb. 1900 - gest. 1985 in Bielefeld-Eckhardtsheim)
• Ostern 1914 Reifeprüfung am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Neuruppin
• Anschließend Studium für Theologie und Philosophie in Halle
• von 1914-1918 Unterbrechnung des Studiums durch Feldzug im 1. WK
• Auszeichnungne im 1. WK:
- Februar 1916 E.K. II
- Dezember 1916 Meckl. Mil. Verdienst Kreuz II
- 1917 E.K. I

• Entlassung aus dem 1. WK als Leutnant der Infanterie
• 1918-1921 Studium in Halle
• am 18. und 19. November 1921 in Halle die erste Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen, Lehrbefähigung: Französich und Deutsch für I. Stufe und Englisch für II. Stufe mit Prädikat genügend
• ab 1. Januar 1922 tätig am städt. Gymnasium in Wernigerode und Vereidigung am 10. Januar 1922
• war 1923 in Wernigerode als Führer der "Mitteldeutschen Arbeiterpartei", einer Tarnorganisation der NSDAP, in gewaltsame Auseinandersetzungen mit den Kommunisten verwickelt
• seit April 1925 als Lehrer am Pädagogium Bad Sachsa tätig
• ab 1. Dezember 1925 führendes Gründungsmitglied der NSDAP in Nordhausen
• war seit 1. April 1928 am Gymnasium Prenzlau tätig und unterrichtete bis 1944 als Studienrat die Fächer Französisch, Englisch und Sport
• 1930 trat er aus der NSDAP aus und schloß sich der von Strasser gebildeten "Kampfgemeinschaft revolutionärer Nationalsozialisten" an
• 1938/1939 leitete er den Musikverein Prenzlau (gegründet 1827), der einen eigenen Chor und ein neu gegründetes Orchester besaß
• 1941 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und diente in einer Feldkommandantur in Belgien
• 1943 kam er ins Lazarett
• am 25. und 26. April 1945 veranlaßte er als Kommandeur des Volkssturm-Bataillon 292 in Prenzlau, daß dessen Mitglieder der HJ die Stadt nach Ablieferung der Waffen mit Marschbehfehlen verlassen konnten
• Hauptmann der Reserve Jaene hielt sich zusammen mit Hauptmann der Reserve Sendtke im Keller des Grabowschen Hauses auf, als Rotarmisten das Haus am 27. April 1945 gegen 2.00 Uhr früh stürmten
• gestorben 1945 im NKWD "Sonderlager No. 9" (Fünfeichen) und beigesetzt in Bielefeld-Eckhardtsheim


Quellen:
• BAB (ehemals BDC), NSDAP-Mitgliederkartei - Ortskartei 3200, J 0024
• Personalblatt A für Höhere Lehranstalten für die männliche Jugend
• "Martin Jaene" in: Uckermärkische Hefte Band 1, UGVP 1989, Gerhard Kegel, S.235-236
• "Erinnerungen an meinen Vater Martin Jaene" in: Uckermärkische Hefte Band 1, UGVP 1989, Rolf Jaene, S. 237-242
• "10 Tage im April 1945", Sonderheft der AG für Uckermärkische Geschichte in Buchholz und des UMGV zu Prenzlau, Wilhelm Zimmermann, Hamburg im Februar 1992, S. 20 ff.
• "Erinnerungen einer außergewönlichen Schulklasse", aufgeschrieben von Klassenkameraden, ihren Angehörigen und Freunden, Privatdruck 2000, S. 30-32
• Dokumente des "Musikverein Prenzlau e.V."