Gymnasium

• Ersterwähnung in einer Urkunde vom 25. März 1528 in der der Bischof Erasmus die Verbindung eines geistlichen Lehns mit dem Rektorat der Schule genehmigt
• die Schule stand auf dem Marienkirchhof an der Nordseite der Kirche



• 1543 wurde bei der ersten Kirchen-Visitation durch den Kurfürsten Joachim II. das Patronat nach Einführung der Reformation dem Magistrat verliehen
• erwähnt sind der Schulleiter mit seinen beiden Gesellen
• der Schulleiter wird Rector genannt und die Gesellen erster bzw. zweiter Baccalaureus
• der erste bekannte Rector war Paul Wendland mit einem Einkommen von 2 Fudern Holz und 30 Floren aus dem sogenannten Gotteskasten (Kasse aus Einnahmen der Stiftungen für Messen und Renten vom Landbesitz der Kirchen)
• die Baccalaureen erhielten je 25 Floren und 1 Fuder Holz
• 1691 waren 6 Lehrer tätig
• 1812 wird die Schule dem Compatronat des Staates unterstellt und dabei der Stadt zur besseren Unterhaltung der Schule ein jährlicher Zuschuß von 1975 Talern gewährt
• 1822 waren 9 Lehrer (4 Oberlehrer, 3 Collaboratoren und 2 Hilfslehrer) tätig
• im Jahre 1886 betrug der Staatszuschuß jährlich 14.115 Mark
• Bezeichnung bis 1883: Lyceum, lateinische Schule, Gelehrtenschule
• Anfangs bestand die Schule aus zwei Klassen, in denen der Elementarunterricht (Lesen, Schreiben, Rechnen und Religion) und in der zweiten Klasse das so genannte Trivium (Grammatik, Dialektik und Rethorik) unterrichtet wurden
• nach einhundert Jahren wurden eine dritte und eine vierte Klasse eingerichtet
• 1761 legt der Rector Müller eine Schulbibliothek an
• 1793 wurde die fünfte Klasse eingerichtet
• 1817 wurde eine sechste Klasse eröffnet
• 1817 gründet ein ehemaliger Schüler der Schule, der Postmeister Wilkens aus Cottbus eine Lesebibliothek für die Gymnasiasten durch ein Vermächtnis von 100 Talern
• 1827 wurden eine Vorschule und 1866 eine Realschule II. Ordnung mit dem Gymnasium verbunden
• am 15. Oktober 1841 bezog das Gymnasium das neue Gebäude im Garten des Heilig-Geist-Hospitals mit der Inschrift "Juventuti litteris erudiendae" über dem Eingang





• 1870 wurde die Realschule II. Ordnung zu einem Realgymnasium erhoben
• ab 1883 erfolgt die Auflösung des Realgymnasiums
• 1886 sind 1 Direktor und 20 Lehrer (6 Oberlehrer, 8 ordentliche Lehrer, 3 Hilfs-, 1 Zeichnen-, 1 Gesang- und 1 Elementarlehrer) tätig


Quellen:
• "Prenzlau, die ehemalige Hauptstadt der Uckermark", F. Ziegler, Verlag Theophil Biller, Prenzlau 1886, S. 65-71
• "Stadtgeschichte und Daten über Prenzlau", 1985-1989 (maschinenschriftlich)