Papendiek

Ursprüngliche Schreibweise im Plattdeutschen Sprachraum Pommerns noch um 1780 Papendiik.
Pape steht für "ein Geistlicher, ein Pfaffe", also ein verächtlicher Name eines Priesters. Diik steht für Teich oder Fischteich.
Papendiek ist die norddeutsche Bezeichnung für Pfaffenteich. In der Genealogie sind u.a. die Schreibweisen Papendieck und Poppendieck zu finden.

Alfred Hinrichs schreibt dazu:
"Den südlichen Teil von der Vincentstraße oder Roßstraße an, nannte man Pfaffenteich (nach Euchler 1722) oder Papendiek (bereits 1648). Im Volksmund blieb der Name Papendiek bestehen und man meinte damit die etwa 150 m lange Strecke vom Rondesteig bis zum Haus Bertuch.

Die Bedeutung des Namens Papendiek ist nicht einwandfrei festzustellen. Einige Forscher deuten ihn als Pfaffensteig , da er der kürzeste und wohl immer begangene Weg war, der vom Dominikanerkloster zur St. Johanniskirche ( Korbstraße ) führte, in der die Schwarzen Mönche predigten. Andere wiederum sagen, es müsse Pfaffenteich heißen wegen eines Tümpels, der einstmals an dieser Straße gelegen hat. Letzte Deutung scheint nach den Feststellungen die gemacht wurden, der Wahrheit am nächsten zu kommen, denn beim Neubau des Hauses an der Ecke der Vincentstraße stieß man 1953 auf eine größere Geländesenke mit jaucheähnlichen Ablagerungen, die berührten und aufgeschütteten Boden aufwies und dadurch die Fundamentierungsarbeiten erschwerte. Vielleicht ist dies nun die Stelle, an der einstmals das Wasserloch gelegen war, das den Namen Pfaffenteich führte und den man dann auf die ganze südliche Baustraßenstrecke übertrug."


Quellen:
• Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen
• Stadtpläne der Stadt Prenzlau und Umgegend aus mehreren Jahren
• "Die Prenzlauer Straßen und ihre Geschichte", Alfred Hinrichs, maschinenschriftliche Aufzeichnungen, 1954
• "Platt-Deutsches Wörter-Buch", Prof. Johann Carl Dähnert, gedruckt bey Christian Lorenz Struck, Stralsund 1781, S. 77 und S. 344