Schleusenstraße

Den Namen Schleusenstraße führt diese 90 m lange, am Priestergraben entlang führende Straße, seit Anfang des 19. Jahrhunderts.

1880 waren hier 6 Grundstücke unter den Nummern 699, 701-704a und b vorhanden, während man 1892 7 Grundstücke mit den Nummern 699-703, 704a und b zählte. 1938 waren es wieder 6 Häuser (700-703, 704a,b). Bis 1884 war der westliche Bürgersteig noch nicht vorhanden.



Der Priestergraben ist erst 1744 entstanden, um als Kanal Überschwemmungen des Uckersees zu verhindern. Vordem war an seiner Stelle das schmale "Gräbchen", später Napoleonskanal vorhanden, der jedoch keine Verbindung mit dem Uckersee hatte, sondern als Entwässerung der Neustadt diente und zwischen den Neustadtgärten in die Schleusenstraße führte. Die Ufer des neuen Durchstichs zum Uckersee waren anfangs unbefestigt, sodaß die Böschungen, besonders an der Sabinenkirchseite so stark nachrutschten, daß die Kirche am Westgiebel äußerst gefährdet war und 1799 geschlossen werden mußte. Der Bodenabrutsch war wohl besonders dadurch hervorgerufen worden, daß man 1762 den Priestergraben vertiefte und verbreiterte und am See die Schleuse anlegte. Die altbekannte Schöpfstelle dicht an der Neustadt entstand 1880, ging dann aber 1935/6 bei der Verlegung der Kanalisation ein, die in der Litfaßsäule ihre Pumpstation einrichtete.



Die an der Schleuse liegende Brücke wurde 1853 erbaut. Die Betonplattenbrücke entstand erst in jüngerer Zeit nach Abbruch der alten hölzernen.

Die am Sabinenkirchufer des Grabens entlanglaufende Böschungsmauer wurde auf Kosten der Stadt (Material) und der Kirche (Löhne) 1880 errichtet unter der Bedingung, daß die künftige Unterhaltung die St. Sabinenkirche tragen müsse.



Schon 1892 befand sich am Haus Nr. 704 ein Briefkasten der Post.


Quellen:
• Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen
• Stadtpläne der Stadt Prenzlau und Umgegend aus mehreren Jahren
• "Die Prenzlauer Straßen und ihre Geschichte", Alfred Hinrichs, maschinenschriftliche Aufzeichnungen, 1954