Schnelle

Der Hauptverfluter für den unterhalb der Binnenmühle stattfindenden Zusammenfluß des Priestergrabens mit dem Mühlenstrom ist die 740 Meter lange Schnelle bis zur Brücke am Kuhdamm. Der Name Schnelle taucht bereits 1585 auf, als ein 60-jahriger Prenzlauer Bürger in ihr Selbstmord verübt. 1892 und auch 1894 wird dieser Wasserlauf als Torfgraben bezeichnet und mag wohl als Anlegestelle für die aus dem Großen Bruch auf dem Wasserwege herangeführten Torfkähne im 19. Jahrhundert gedient haben.

Erheblich waren hier die Unglücks- und Todesfälle von Kindern, denn die Grundstücke der Straße "An der Schnelle" reichten bis ans Grabenufer.

Bis hierher brachten auch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg ihren Nachschub an Verpflegung und Material aus Nordpommern. Bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges fand auch der Fischverkauf, besonders der Blindowsee-Fischer, auf der Schnelle statt, der durch den Krieg jedoch einging und später nicht mehr als Fischmarkt eingerichtet wurde.

Drei Brücken überspannen diesen Wasserlauf. Gleich am Beginn des Grabens führt eine Brücke aus Holz von der Straße " An der Mühlenpforte " zur Seufzerallee . Eine weitere öffentliche Holzbrücke vermittelt den Verkehr zwischen der Lindenstraße zur Straße "An der Schnelle". Zwischen diesen beiden Übergängen befindet sich noch eine Privatbrücke von einem Grundstück der Schnelle zur Bullenwiese.


Quellen:
• Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen
• Stadtpläne der Stadt Prenzlau und Umgegend aus mehreren Jahren
• "Die Prenzlauer Straßen und ihre Geschichte", Alfred Hinrichs, maschinenschriftliche Aufzeichnungen, 1954