Uckerwiek

Der vom Steintor bis zum Komödienhaus innerhalb der Stadtmauer 550 Meter lange Gang ist der alte Rondesteig der Stadtwachen am westlichen Teil der Stadtumwandlung. Laut Bekanntmachung wurde am 31. Januar 1878 die amtliche Straßenbezeichnung "Am Uckerwiek" eingeführt. Vorher benannte man diese Gegend wohl einfach Rondesteig , wie ja alle Wege an der stadtseitigen Mauer entlang.
1880 wurden hier 17 Grundstücke mit den Nummern Stadtarmenhaus, 812-824, Schauspielhaus und 825-826 aufgeführt. 1892 waren unter den Nummern 814-820, 822-825, Schauspielhaus und 826 13 Grundstücke vorhanden, während 1938 mit den Nummern 812-817a, 181-820, 822, 823,a, 824,a, 825, 826 und Pflegeheim 18 Grundstücke im Adreßbuch verzeichnet wurden.
1916 wurde die Kanalisation der Straße fertig gestellt.




In der Verlängerung des Sternberg nach Westen stößt man auf das Leichenwagenhaus der Stadt. Aus den Mauerresten des damals abgerissenen Vortores und Zwingers des Stettiner Tores errichtete man 1720 dieses Haus und nutzte es als zweite öffentliche Stadtdarre, die bis 1837 in Tätigkeit war. Einige Jahre hindurch wurde es anschließend an Privatleute verpachtet und dann Spritzenhaus.
Gegenüber dem Kloster wurde 1884 an die Mauer ein Spritzenschuppen herangebaut, der heute als Kohlenstall in Anspruch genommen wird.



Bis 1830 hielt sich hier auch das Hospital auf, das nach dieser Zeit zur Ecke Hospitalstraße - Prinzenstraße verlegt wurde. Der Hauptteil des Gebäudes ging 1856 an den Fiskus über. 1863 waren hier die Polizeigefängnisse, die Armen- und Stadtkrankenanstalt untergebracht.




Quellen:
• Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen
• Stadtpläne der Stadt Prenzlau und Umgegend aus mehreren Jahren
• "Die Prenzlauer Straßen und ihre Geschichte", Alfred Hinrichs, maschinenschriftliche Aufzeichnungen, 1954