Lohmühle

Eine "Lohmühle" diente zur Zerkleinerung der für die Lohgerberei notwendigen pflanzlichen Gerbmittel. Es wurden vor allem Fichten- und Eichenrinden zur "Lohe" zermahlen. Diese ist sehr gerbsäurehaltig und deshalb geeignet zum Gerben von Leder. Das Material wurde aber ursprünglich auch zur Konservierung von Fischernetzen, Tauen und Segeln verwendet. Lohe war seit dem Mittelalter ein wichtiges Handelsgut.

Schuhmacherlohmühle
• Standort: "bei dem Judendorf binnen der Stadt", Wilhelmstraße Nr. 49 (zwischen Katholische Kirche und Mauerstraße, angetrieben vom Mittelgraben)

• Ersterwähnung als Kornmühle in einer Urkunde vom 24. August 1321
• 1599/1600 war die Lohmühle in Besitz des Schuhmachergewerkes zu einem jährlichen Zins von 8 Fl
• am 7. Februar 1689 widersprachen die alt- und Jungmeister des Schuhmachergewerkes dem Plan des französischen Lohgerbers Isaac Sechin, gegenüber eine Roßmühle aufzubauen
• 1728 veranlaßte der Bauinspektor Euchler den Neubau für 183 Taler 12 Sgr
• der Mühlenpächter Adolph Schmidt übernahm selbst den Bau aus Holz
• am 10. November 1729 nahm der Kämmerer Joachim Heinrich Väthen den Bau als vertragsmäßig ab
• 1764 erfolgte ein Neubau, 34 Fuß lang und 24 Fuß breit in einer Etage ausgemauert
• 1898 wurde ein neues Lohmühlengebäude errichtet
• Lohmühle mit einem Wassergang und fünf Lohstampfen
• 1914 wurde die Lohmühle stillgelegt
• 1915 wurde das Triebwerk abgebaut und verkauft und das Grundstück in einen Garten umgestaltet


Quellen:
• "Das Prenzlauer Mühlenwesen vom Mittelalter bis zur Neuzeit", Dr. Emil Schwartz, Druck und Kommissions-Verlag von A. Mieck Verlangshandlung G. m. b. H., Prenzlau 1923