Ölmühle

In der "Ölmühle" werden die ölhaltigen Samen zerkleinert, in dem sich zwei Mahlsteine hochkant durch eine Achse verbunden in einem Trog drehen. Im nächsten Schritt wird der gequetschte Samen in Tücher gepackt und in der sogenannten Keilpresse ausgepresst. Aus einer Öffnung am Boden kann nun das Öl gewonnen werden.

• am 11. Oktober 1689 erteilte der Kurfürst den Pfälzern Philippe Petit und Jacques le Quoi ein Privileg zur Erbauung einer Ölmühle
• 1692 kam im Auftrage des Kurfürsten ein Mühlenmeister aus Berlin nach Prenzlau, um einen geeigneten Standort zum Bau der Ölmühle zu finden
• am 7. Mai 1692 erklärte sich der Kurfürst mit dem Bau einer Ölmühle über der Freiarche der Binnenmühle einverstanden und noch im selben Jahr wurden die Fundamente fertiggestellt
• 1694 wurde mit dem Bau einer Roßbetriebenen Ölmühle begonnen
• Standort: "an der Ecke der Springstraße neben dem Hause des Maurers Hans Heinrich Vogt", Klosterstraße Nr. 28 (das spätere Logengrundstück)
• am 15. Februar erhielt der Kaufmann Jacques Bassenge ein kurfürstliches Privileg "allein das Öl in der Uckermark zu schlagen und zu verkauffen"
• am 5. März 1700 verkaufte die Stadt die Ölmühle an den bisherigen Pächter, den Kaufmann Jacques Bassenge für 820 Taler
• der Kaufvertrag wurde am 10. Mai 1700 landesherrlich bestätigt
• am 11. April 1740 überließ Bassenge die Ölmühle seinem Sohn Paul Bassenge
• am 29. Dezember 1746 verkaufte Paul Bassenge die Ölmühle an Jean Philippe Desombre und übersiedelte nach Dresden
• Ölmühle mit zwei Ölsteinen
• am 22. April 1752 verkaufte Desombre die Ölmühle an Jean Dupont
• am 1. Februar 1779 verkaufte die Witwe Duponts die Ölmühle an Christian Friese
• am 14. März 1792 verkaufte Friese die Ölmühle an Leon Dupont
• gegen Ende des 18. Jh. kaufte das Mühlengrundstück der Prinz Wilhelm von Braunschweig-Oels, um es in Zusammenhang mit seinem Palais zu bebauen
• 1881 wird eine Seifenfabrik und Ölmühle von F. W. Korb erwähnt


Quellen:
• "Das Prenzlauer Mühlenwesen vom Mittelalter bis zur Neuzeit", Dr. Emil Schwartz, Druck und Kommissions-Verlag von A. Mieck Verlangshandlung G. m. b. H., Prenzlau 1923, S. 57-61
• "Prenzlau, die ehemalige Hauptstadt der Uckermark", F. Ziegler, Verlag Theophil Biller, Prenzlau, 1886, S. 94