Rübenburg

Die sagenumwobene Rübenburg, deren genaue Lage heute nicht zweifelsfrei bekannt ist, muß am Elisabethgarten, vielleicht auch etwas näher zur Neustadt heran, gelegen haben, denn Bekmann beschreibt in seinem Nachlaß 1747 diese ziemlich eingehend als ehemalige Sperre der Neustadt mit den damals noch vorhandenen Ruinen. Es war ein mit Rondellen an den vier Ecken versehenes Kastell und wird wohl mit seinen Mauerwerken bis dicht an den Neustädter Damm herangegangen sein, um so als vollständige Sperre den einzigen passierbaren Weg aus der Stadt gegen Westen gedient zu haben. Als Entstehungszeit nimmt Bekmann die Jahre 1125 oder 1126 auch 1138 an.

Nach einem anderen Bericht ist die Röwenburg Anfang des 12. Jh. durch Brandenburg als Stützpunkt gegen das damalige pommersche Prenzlau angelegt worden, also bereits vor Gründung der Stadt durch Barnim I. Riewald verlegt die Erstellung der Burg auf das Jahr 1230 durch Johann I. und Otto III.

Als Prenzlau für immer zu Brandenburg kam und eine Sperre der Heerstraße nicht mehr in Frage kam, verfiel allmählich die Befestigung dieses Platzes. 1560 kaufte der Bürgermeister Wirtenheim, Matthias sen. dieses Gelände von der Stadt, schüttete das inzwischen stark versumpfte Gebiet zu einem Garten auf und setzte die Erklärung des neu geschaffenen Landstreifens als Burglehen – d.h. Steuerfreiheit zu seinen Gunsten – über den Kurfürsten durch. 1626 finden wir den Bürdem dann Grabert, Kempe, von Arnim, Stempelmann und 1801 den Bleicher Franz als Eigentümer vor.

Einige Grabungsversuche nach Resten der Burganlage schlugen bisher immer fehl, da sie zu nahe am Wasser durchgeführt wurden und zwar an den Stellen, die ursprünglich noch Seegebiet waren und erst durch spätere Aufschüttungen zu Land wurden. Vielleicht würden Versuche näher zum Neustädter Damm hin, d.h. im südlichen Gartenteil des Mühlmannstiftes oder daneben, zum Erfolg führen, da ja Bekmanns Beschreibung sehr klar auf eine Sperrburg hinweist, die, sollte sie an den bisherigen Stellen der Grabungen gelegen haben, als Vollsperre des Neustädter Dammes wohl ein wenig zu weit abgelegen gewesen wäre.




Quellen:
• Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen
• Stadtpläne der Stadt Prenzlau und Umgegend aus mehreren Jahren
• "Die Prenzlauer Straßen und ihre Geschichte", Alfred Hinrichs, maschinenschriftliche Aufzeichnungen, 1954