Torkontrolleurhäuser

Eng in Verbindung mit der Stadtbefestigung standen früher die Torkontrolleurhäuser, von denen die Stadt um 1883 vier Stück aufwies. Sie wurden zur Erhebung der Steuer und Aufrechterhaltung der Torordnung gebraucht.

Am Stettiner Tor diente bis 1859 das Haus Baustraße Nr. 300 diesem Zweck und wurde wegen Baufälligkeit abgerissen. Das neuerbaute Kontrolleurhaus war dann das vom Fiskus erstellte Haus Stettiner Straße Nr. 1 (spätere Raiffeisenbank). Das städtische Tor-Wachhaus lag dem Haus Nr. 300 gegenüber auf dem späteren Grabowschen Neubau Nr. 299 b. Im Jahre 1866 wird Lange als "Thor=Controlleur" erwähnt.



Am Steintor stand das alte Kontrolleurhaus nördlich am Turm (EckhausSteinstraße - Uckerwiek), wurde 1843/4 abgebrochen und als Neubau in gleicher Zeit auf das Grundstück Nr. 431 verlegt. Im Jahr 1866 wird unter Steinstraße 421 Bennecke als "Ober=St.=Control." erwähnt, die Hausnummer 431 gibt es noch nicht.



Die Torkontrolle am Berliner Tor befand sich im Haus Neustadt Nr. 725. Da es baufällig war, riß man es 1839/40 ab und errichtete auf gleicher Stelle das massive Haus, das 1945 ausbrannte.



Ebenfalls wegen Baufälligkeit verschwand 1865 das alte Kontrolleurhaus am Kuhtor auf dem Grundstück Wilhelmstraße Nr. 48 b. Der gleichzeitig erstellte Neubau diente dann bis 1875 seinem Zweck und wurde an den Oberlehrer Dr. Weiß verkauft. Grundstücksbesitzer nach 1945 des 1945 ausgebrannten Hauses war der Töpfermeister Götsch. Im Jahre 1866 wird unter Wilhelmstraße 50 Hühner als "Thor=Controlleur" erwähnt, die Hausnummer 48 b gibt es noch nicht.


Kuhtor mit Torturm, Zwinger und Vortor, nach Bekmann schon 1223 vorhanden
Blickrichtung Stadteinwärts
Wilhelmstraße 48 b ist das 3. Haus auf der rechten Seite hinter dem Kuhtor


Quellen:
• Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen
• Stadtpläne der Stadt Prenzlau und Umgegend aus mehreren Jahren
• "Die Prenzlauer Straßen und ihre Geschichte", Alfred Hinrichs, maschinenschriftliche Aufzeichnungen, 1954 - überarbeitet und ergänzt