Postamt

Namen:
1665 - Kurf. Brandenbg. Postamt
1701 - Königlich Preuß. Postamt
1868 - Norddeutsches Bundespostamt
1871 - Kaiserl. Postamt

Standorte:
1775 - Königsstraße 172
1790 - Königsstraße 158
1804 bis 1817 - Prinzenstraße 544



1817 bis 1824 - Roßstraße
1824 bis 1827 - Roßstraße 271



1827 bis 1840 - Klosterstraße 27a-c



ab 1840 - Friedrichstraße 223




• 1855 erfolgte der Zukauf des Nachbarhauses Friedrichstraße 222
• 1884 Zukauf des Hauses Friedrichstraße 224 durch Scharff
• 1885 Abbruch des alten Postgebäudes und vorübergehende Verlegung zur Prinzenstraße 636 am 10. April 1885
• Neubaubeginn am 1. April 1885 unter dem Regierungsbaumeister Waltz
• feierliche Eröffnung des Verblenderbaues am 2. Dezember 1886
• 1896 Errichtung von Aufbauten und Einrichtung der städtischen Fernsprechanlage
• 1928 Zukauf des Grundstückes Friedrichstraße 221
• 1945 brannte das gesamte Gebäude durch die Kriegseinwirkungen aus
• vorübergehender Postbetrieb im Amtsgericht in der Baustraße und später in einer Baracke auf dem Posthof in der Friedrichstraße
• am 17. Oktober 1952 fand das Richtfest der aus- und umgebauten Ruine statt
• das Wandbild wurde 1953 von den beiden Künstlern Günter Wend aus Senftenberg und Hubert Globisch aus Potsdam gemalt






links: im Erdgeschoß der ZKD-Schalter; Verwaltung im Obergeschoß; rechts: zum Schalterraum
Schalterraum

Ehemalige Postmeister:
(das Amt des Postmeisters wurde auch von Offizieren, Zollverwaltern und Bürgermeistern ausgeübt)
- 6. Juni 1665-1675 Michael Gräfe (Rittmeister)
- 1700 Johann Enzian (Zollverwalter)
- 1704 - 1709 Johann Schwartz
- 1710 Schmoch
- 1724 - 1734 Söldener, August sen. (Bürgermeister)
- 1740 Burmeister
- 1759 Libow und Buhtz
- 1767 - 1783 v. Griesheim
- 1783 - 1785 v. Schönermark (Lieutenant)
- 1785 - 1799 v. Borne
- 1799 - 1802 v. Göll
- 1802 - 1814 Balcke (Feldpostmeister)
- 1814 - 1826 v. Winterfeldt (Major a.D.)
- 1826 - 1838 Oberpostdirektor Schiller (Rechnungsrath)
- 1838 - 1840 Oberpostsekretär Wölfert
- 1841 - 1866 Postdirektor Wittke
- 1867 - 1871 Postdirektor Arends
- 1871 - 1872 Postdirektor Geiseler
- 1872 - 1878 Postdirektor Krause
- 1878 - 1881 Postdirektor Howeg
- 1. September 1881 - 31. Juli 1886 Postdirektor Ziegler, Julius Eduard

Postverbindungen:
Die erste Postverbindung mit Berlin wurde 1665 unter dem Posthalter Schmoch mit zwei Pferden eingerichtet, jeden Mittwoch ab Prenzlau und jeden Freitag wieder von Berlin zurück.
Der Fahrpreis betrug 21 Silbergroschen. 1835 bewältigte die "Schnellpostverbindung" die Reise nach Berlin in 9 Stunden auf der 1832 neu erbauten Chaussee.
Eine wichtige Verbindung bestand weiterhin nach Angermünde über Gramzow, die als " Karriolpost " am 1. April 1820 eingerichtet wurde.
Die Eröffnung der Bahn erfolgte 1835 und hatte die Auflösung der meisten Verbindungen und der Posthalterei zur Folge.
Als letzte Pferdepost ging am 1. Juli 1917 die von Prenzlau nach Woldegk bestehende ein.
Seit 1864 besteht die erste Paketzustellung mittels Pferdewagen, die, wie auch die anderen Brief- und Personenbeförderungen später durch Kraftfahrzeuge vermittelt wurde.
Ab 1926 erfolgte die Paketzustellung nach Gramzow.

Briefträger und -kästen sowie Marken
• der erste Briefträger ist seit 1767 bekannt
• erste Briefkästen gab es seit dem 12. November 1850 im Rathausflur und am Haus Neustadt 654/55
• 1884 waren 14 Einwurfkästen vorhanden:
- Kaserne III, Grabowstraße
- Steinstraße 415
- Roßstraße 392/3
- am Rathaus
- Wilhelmstraße 54
- Schleusenstraße 704b
- Neustadt 654/55
- Markt 475
- Königstraße 152
- Schnelle 39
- Prinzenstraße 605/6
- Schulzenstraße 492
- Bahnhof
- Postamt






• erste öffentliche Markenverkaufsstelle wir 1872 beim Zigarettenfabrikanten Jacobson - Friedrichstraße, eingerichtet
• im gleichen Jahr folgen: K. Burger - Wilhelmstraße, August Grünhaldt - Neustadt und Wilhelm Krasemann - Scharrnstraße
• 1882 waren 10 öffentliche Stellen amtlichen Markenverkaufs vorhanden

Verzeichnis der zum Postamte Prenzlau gehörigen Ortschaften, nach denen die Gebührensätze wie im Ortsverkehr erhoben werden (1922)

Alexanderhöhe, Alexanderhof, Augustenfelde,
Basedow, Baumgarten, Blindow, Bündigershof,
• Cap, Charlottenhöhe,
• Dauertal, Dedelow, Dreyershof,
Ellingen, Eisenbahnwärterhäuser 33-44, Ewaldshof,
• Gierkenhof, Grünow, Güstow,
• Hohenzollchow, Horst,
• Kleine Heide (Ratsberge), Kleptow, Klinkow, Klockow,
• Luisenmühle, Luisental, Ludwigsburg,
Magnushof, Mönchehof, Mühlhof,
• Neuenfeld,
• Ratsberge, Röpersdorf,
• Sabinenkloster, Schenkenberg, Schmachtenhagen, Stegemannshof, Sternhagen,
• Thiesorter Mühle,
• Wittenhof, Wollenthin,
• Zollchow

Telegrafie und Rundfunk
• das Telegrafenamt befindet sich 1858 in der Steinstraße 423 und wird am 1. Oktober 1868 zum "Postamt" in der Friedrichstraße verlegt
• das erste unterirdische Telegrafenkabel zum Bahnhof wird 1886 seiner Bestimmung übergeben
• am 1. Oktober 1938 sind im Stadtgebiet 3.816 Personen und Betriebe als Rundfunkteilnehmer registriert

nach 1945
• Wiederinbetriebnahme des Post- und Fernmeldeamtes am 01.07.1951 für die Kreise Prenzlau, Angermünde und Templin. Erster Leiter war Günter Kümmritz
• In Anwesenheit von Staatssekretär Wilhelm Schröder vom Ministerium für Post- und Fernmeldewesen wurde das Postgebäude in der Friedrichstraße am 11.09.1953 wieder eröffnet. Es war das erste "Postamt" auf dem Territorium der DDR, das nach dem Krieg wieder aufgebaut worden war
• 1954 zählt der Kreis Prenzlau wieder 9837 Rundfunkteilnehmer
• Der Kreis Prenzlau zählt im Jahr 1961 ca. 14.200 Hör- und Fernsehrundfunkteilnehmer





Quellen:
• Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen
• Stadtpläne der Stadt Prenzlau und Umgegend aus mehreren Jahren
• "Die Prenzlauer Straßen und ihre Geschichte", Alfred Hinrichs, maschinenschriftliche Aufzeichnungen, 1954
• "Prenzlau, die ehemalige Hauptstadt der Uckermark", J. Ziegler, Verlag Theophil Biller, Prenzlau 1886, S. 125-132